
Das Bündnis „Kassel Airport stoppen“ aus verschiedenen Organisationen und Einzelpersonen der Klimagerechtigkeitsbewegung fordert den Stopp der Subventionierung des Flughafens. Letztes Jahr wurden 5 Millionen Euro Schulden aus den laufenden Betriebskosten auf die Allgemeinheit abgeschoben. Zusammen mit den indirekten Kosten subventionieren die öffentlichen Anteilseigner den Flughafen mit rund 20 Millionen Euro jährlich.
Wichtig ist auch: Die Finanzen und die Finanzierung des Flughafens ist weiterhin nie wirklich transparent gemacht worden. Die jährlichen Verluste sind dadurch weiterhin unklar. Zudem bieten die Grundstücksverkäufe an die Hessische Landgesellschaft (HLG) und die damit verbundenen Verträge weitere Intransparenz.
Das Bündnis stellt sich dadurch eindeutig gegen die Subventionierung von Urlaubsflügen insbesondere Privatflügen, die den größten Anteil der Flüge des Flughafens abdecken. Klar muss sein, dass keine Steuergelder mehr für Privatflieger verschwendet werden dürfen. Das Geld wird für Sportstätten, Schulausbau, Kitas, Kliniken und Klimaschutz benötigt.
Im ersten Schritt sollen die Anteilseigner (Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Calden und Land Hessen) darauf hinwirken, die Start- und Landegebühren auf ein kostendeckendes Niveau zu erhöhen. Hierdurch soll der Flughafen selbst ermächtigt werden, Verluste auszugleichen. Diese Verluste müssen dadurch nicht mehr durch Steuergeld ausgeglichen werden. Derzeit kostet jeder Start und jede Landung am Flughafen rund 2.000,- € an Steuergeldern.
Die Herabstufung zu einem Verkehrslandeplatz ist keine wirksame Option. Denn auch ein Verkehrslandeplatz kann für Privatflüge genutzt werden. Zudem würde hierdurch nur wenig Geld gespart. Sollte dies im Zuge der Debatte in Betracht gezogen werden, ist aber auch hierbei am wichtigsten, dass dieser ebenfalls nicht mehr durch Steuergeld subventioniert wird.
Das Gelände des Flughafens sollte kulturellen und gesellschaftsdienlichen Zwecken zur Verfügung gestellt werden. Im ersten Schritt schlagen wir hierfür das Ausrufen eines Ideenwettbewerbs vor, um den Prozess einer sinnvollen Nachnutzung einzuleiten. So kann eine klimagerechte und sinnvolle Nachnutzung für die Gebäude gefunden werden.
Es ist widersinnig, dass Kerosin als einziger Treibstoff eine Ausnahme in der Besteuerung aufweist. Daher setzten wir uns dafür ein, dass auf gesamtdeutscher und europäischer Ebene eine Kerosinsteuer erhoben wird. Die Aufrechterhaltung dieses Steuergeschenks darf in Zeiten einer eskalierenden Klimakrise nicht fortgeführt werden.
Zudem setzt sich das Bündnis für ein generelles Verbot von Privatflügen ein. Privatflieger verursachen durchschnittlich zwei Tonnen des klimaschädlichen CO2 pro Stunde – ein Viertel des durchschnittlichen Jahres-Ausstoßes einer Person in Deutschland. Auch durch diese Privatflüge verursacht das reichste Prozent der deutschen Bevölkerung fünfzehnmal so viele Klimagase wie der Durchschnitt der ärmeren Hälfte.
Der Flughafen ist ein eindrückliches Beispiel für die seit Jahrzehnten erfolgende fatale Verkehrspolitik. Es besteht die Chance den Flughafen zu einem erfolgreichen Beispiel der Umnutzung fossiler Infrastruktur zu machen.

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